Auftragsbearbeitung

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Be Your World • Kaufmännische Abläufe

Auftragsbearbeitung – einfach & praxisnah erklärt

Von der Anfrage bis zur Zahlung: Du lernst die rechtlichen Grundlagen und den typischen Ablauf – verständlich, ohne Vorwissen. Hinweis: Diese Seite dient Lernzwecken und ersetzt keine Rechtsberatung.

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Rechts‑ & Geschäftsfähigkeit

Begriffe einfach erklärt

  • Rechtsfähigkeit: Rechte & Pflichten haben (z. B. Person/Unternehmen).
  • Geschäftsfähigkeit: Wirksam Verträge schließen können (alters-/situationsabhängig).
  • Vertretung: Wer darf für das Unternehmen handeln (z. B. Prokura, Handlungsvollmacht)?

Praxis‑Check

  • Ist die unterschreibende Person vertretungsberechtigt?
  • Sind Name/Firma & Anschrift korrekt?
  • Gibt es interne Freigaben/Kompetenzgrenzen?

Merksatz

Ohne Vertretungsmacht = Risiko. Deshalb: Zeichnungs‑/Vollmachtsregel kennen und dokumentieren.

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Rechtsgeschäfte

Wie entsteht ein Vertrag?

  • Antrag (Angebot) – klar & vollständig
  • Annahme – rechtzeitig & deckungsgleich
  • Form – mündlich/schriftlich/digital je nach Geschäft

Auftragsbearbeitung – Dokumenten‑Flow

  1. Anfrage (Kunde) → Angebot (Lieferant)
  2. Bestellung (Kunde) → Auftragsbestätigung (Lieferant)
  3. Lieferung/Leistung + Lieferschein/Leistungsnachweis
  4. RechnungZahlung
  5. Optional: Reklamation/Gewährleistung

3‑Way‑Match (Kontrollprinzip)

Bestellung ↔ Lieferschein ↔ Rechnung – stimmen Artikel, Menge, Preis, Steuer, Skonto, Adresse?

  • Abweichung dokumentieren & klären
  • Erst danach Rechnung freigeben

Mini‑Übung

Lege eine kleine Tabelle an: Spalten Bestellung, Lieferschein, Rechnung. Trage für 3 Positionen Werte ein und markiere Abweichungen.

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Kaufvertrag & weitere Vertragsarten

Kaufvertrag – Pflichten

  • Verkäufer: Sache rechtzeitig & mangelfrei liefern
  • Käufer: Ware abnehmen & fristgerecht zahlen
  • Bei Mängeln: Nacherfüllung (Nachbesserung/Ersatz) verlangen; weitere Rechte je nach Fall

Weitere Vertragsarten (Überblick)

  • Dienstvertrag: Tätigkeit geschuldet (z. B. Beratung)
  • Werkvertrag: Erfolg geschuldet (z. B. Reparatur)
  • Miet/Pacht/Darlehen: Nutzung/Kapitalüberlassung

Praxis – Auftragsbestätigung

Betreff: Auftragsbestätigung – [Bestellnr.]
Sehr geehrte/r [Name],
wir bestätigen Ihre Bestellung vom [Datum] wie folgt:
• Artikel/Leistung: [..]
• Menge/Preis: [..]
• Liefertermin: [..]
• Liefer-/Rechnungsadresse: [..]
• Zahlungsziel/Skonto: [..]
Bitte prüfen Sie die Angaben. Vielen Dank!
[Signatur]
            

Merksatz

Komplexe Absprachen schriftlich bestätigen (E‑Mail reicht oft als Nachweis im Alltag). Einheitliche Vorlagen verwenden.

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Verjährung von Forderungen

Grundidee

Forderungen können nach einer Zeitspanne nicht mehr durchgesetzt werden. Fristen und Fristbeginn hängen vom Anspruch ab.

Praxis‑Check

  • Fälligkeitsdatum & Mahnwege dokumentieren
  • Unterbrechung/Hemmung kann Fristen verschieben (z. B. Verhandlungen)
  • Fristen rechtzeitig prüfen (Kalendereintrag)

Beispiel – Mahnstufen

  1. Freundliche Erinnerung (sachlich, neue Frist)
  2. 1. Mahnung (mit Verzugszinsenhinweis)
  3. 2. Mahnung (Ankündigung weiterer Schritte)
  4. Letzte Mahnung / Übergabe an Inkasso/Rechtsweg (nach internen Regeln)

Vorlage – 1. Mahnung

Betreff: Zahlungserinnerung – Rechnung [Nr.] vom [Datum]
Guten Tag [Name],
unsere o. g. Rechnung über [Betrag] ist am [Fälligkeit] fällig gewesen. 
Bitte überweisen Sie den Betrag bis zum [neues Datum]. Vielen Dank!
Bei Fragen melden Sie sich gern.
Freundliche Grüße
[Signatur]
            
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Haftung & Schadensersatz

Einfach erklärt

Wer vertragliche Pflichten verletzt und dadurch ein Schaden entsteht, kann grundsätzlich zum Ersatz verpflichtet sein. Voraussetzung & Umfang hängen vom konkreten Vertrag & Gesetz ab.

In der Praxis

  • Abweichungen & Schäden sofort melden und dokumentieren (Fotos, Zahlen, Fristen)
  • Lösungsvorschlag: Nachbesserung, Ersatz, Minderung, Rücktritt je nach Lage
  • Kommunikation sachlich, schriftlich bestätigen

Mini‑Übung

Formuliere eine kurze Mängelanzeige: Was wurde geliefert, welcher Mangel, wann entdeckt, was wird verlangt (z. B. Ersatz bis Datum).

Hinweis

Bei strittigen Fällen intern Rechtsstelle/Expert:innen einbinden. Musterbriefe regelmäßig aktualisieren.

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Glossar

Annahme

Bestätigung eines Angebots – deckungsgleich.

Auftragsbestätigung

Schriftliche Bestätigung der Bestellung mit Eckdaten.

Gewährleistung

Gesetzliche Mängelrechte nach Lieferung.

Nacherfüllung

Nachbesserung oder Ersatzlieferung bei Mängeln.

Vertretungsmacht

Befugnis, wirksam für andere zu handeln.

Verjährung

Ablauf einer Frist, nach der Ansprüche nicht mehr durchsetzbar sind.